Saloniki

Zwanzig Monat pick i
schon in Saloniki
da und das Vergnügen
tat mir schon genügen.
Trotzdem muaßt oft lachen
über manche Sachen.

Schon das äußre Bild
is unbandig wild.
Übern Häuserhaufn
auf an Bergerl laufen
alte Mauerzinnen
Mit an Schiaßplatz drinnen.

Links von Weißen Trum
ziagt si wiara Wurm
längs der Olgastraßn
hintre bis zun blaßn
grauen Horizont
eine Häuserfront.

Unten rechts in Hafen,
dreckig und verschlafen,
wageln Segelschiff.
Du hast kann Begriff,
was für alte Kisten
no zur Seefahrt rüsten.

Mitten auf der Straßen,
windschief und verlassn,
steht a Römerbogen.
Durch das Loch bewogen
hams ganz unscheniert
d' Tramway durchtrassiert.

A Kistl untern Arm
schrein, daß Gott erbarm,
tausend freche Buam,
dreckig wia die Ruabm
eh zu sunst nix nutz:
Prima extra Putz!

A elektrischs Liacht
brennt, damit ma siacht,
seit der Türkenzeit.
Heute is's so weit,
daß ma wiederum
brennt Petroleum.

Heute steign die Preise
Schon auf eine Weise,
daß's an nimmer gfallt.
Unser Staatsgehalt
Reicht nur knapp zum Zahln
Von Orangenschaln.

Für die Balkanländer
Spielt a Riesensender
Dreimal jeden Tag.
Mitn Glocknschlag
is er nach zwa Stunden
wiederum verschwunden.

Du Stern von Griechenland,
du bist zu allm instand !
Du hast mei Jugend gschluckt
und machst mi no verruckt,
wann i aus deiner Luft
net möglichst bald verduft!